Mutterschutz?!

In der Schwangerschaft und Stillzeit steht jede Arbeitnehmerin unter besonderem Schutz des Staates. Die wichtigsten gesetzlichen Regelungen in diesem Zusammenhang sind das Mutterschutzgesetz und die Mutterschutzrichtlinienverordnung. Für Beamtinnen gelten die entsprechenden Regelungen des Bundes und der Länder. So die Einführung hier.

§3 II MuSchG

Werdende Mütter dürfen in den letzten sechs Wochen vor der Entbindung nicht beschäftigt werden, es sei denn, dass sie sich zur Arbeitsleistung ausdrücklich bereit erklären; die Erklärung kann jederzeit widerrufen werden.

Das klingt gut oder?
Nur was ist mit Müttern, die aufgrund mangelnder Betreuungsmöglichkeiten mit schon vorhandenem (Klein)Kind daheim sitzen?
Ist der Alltag als Mutter so viel weniger anstrengend, als der einer Arbeitnehmerin, daß er keines besonderen Schutzes bedarf?

Muß man sich nicht dutzende Male am Tag bücken um etwas aufzuheben, muß man nicht dutzende Male das Kind hochheben um es zu trösten/retten/etc.?
Springt man nicht ständig auf um einzugreifen, wenn der Nachwuchs sich dem mündlichen Erziehungsbemühungen widersetzt?
Abgesehen davon, daß die werdende Mutter so gut wie nichts alleine machen kann, ohne dass der reizende Ableger interveniert oder die Ablenkung mütterlicherseits für Unsinn jeglicher Art nutzt.

Nebenbei besteht noch das übliche bischen Haushalt, daß erledigt werden will.

Klingt nach einer ruhigen geschützen Zeit für die Frau die äußerlich einem Wal immer ähnlicher wird und innerlich dem Nervenzusammenbruch nahe.
Aber da sie offiziell keien Arbeitnehmerin ist, deren Arbeit finanziell vergütet wird, braucht sie auch keinen besonderen Schutz.

12 Antworten zu “Mutterschutz?!

  1. Siehste – deswegen war ich heilfroh, dass ich bei Kind Nr. 2 wieder voll berufstätig war während der Papa in Elternzeit war. Ein Tag im Büro ist körperlich deutlich weniger anstrengend als Kinderbetreuung.

    Du hast mein vollstes Mitgefühl. Alles Gute für die nächsten Wochen.

  2. ähm …und wer macht denn wohl den Haushalt der berufstätigen Baldmütter, die vielleicht auch schon ein anderes Kind haben?? Im Idealfall der auch arbeitende Vater – oder wie – und den hast du doch auch zur Hand. Ausserdem gibt es genügend Frauen, die nicht nett im Büro arbeiten sondern am Band oder in irgendwelchen anderen anstrengenden Jobs. Und will man mal seine Voruteile einsetzen – dort machen die Väter oft weniger im Haushalt… Ich versteh das jetzt mal als sehr eingeschränkten BLick auf die Welt, der stark vom Wal-Gefühl beeinflusst wird Liebste.

  3. …achja, GENAU diese Frage stellte ich mir auch in meinen letzten Wochen als Hochschwangere mit Kleinkind!!!
    Ich finde das auch sehr ungerecht, und zwar nicht als „eingeschränkten Blick auf die Welt, der stark vom Walgefühl beeinflusst wird“ 😉
    Und wenn man einen ziemlich beruflich beschäftigten Gatten hat– ist es allemal kein Zuckerschlecken.
    Ich versteh Dich total!!!
    LG Eva

  4. Soll ich euch mal was sagen?
    Es wird kein bischen besser, wenn No2 da ist…

    LG von einer gerade arg gebeutelten, leidenden Uta – die auch mal wieder ins Büro möchte 😉

  5. Blöd ist es nur, wenn sowohl im Büro als auch zu Hause Holland in Not ist und man eigentlich nirgendwo mehr Ruhe findet, außer in den 3 Stunden, die die Kinder mal nachts schlafen …

  6. Ich gehe mal spontan schlicht davon aus, daß dieses eben genau für die Beschäftigten gilt, um im aktuellen Job eine Gefährdung für die Mutter zu vermeiden und die Mutter nicht vor die Problematik zu stellen Aufgaben ablehnen zu müssen weil diese ev. zu belastend sind.

    Diese „Arbeitsverweigerung“ hinzulegen bekommen nicht alle hin, insofern ist es einfacher eine solche schützende Verordnung zu haben.

    Ohne einen genaueren Blick in die Geschichte dieser Gesetze zu werfen vermute ich stark, daß diese aus den entsprechenden Arbeitsschutzgesetzen abgeleitet wurden.

    Das beantwortet nicht Deine Frage, ist aber aus dem Blickwinkel der Leute, die dieses Gesetz dann aufgestellt haben auch nicht relevant. Es sind die entsprechenden Paragraphen zum Schutze der werdenden Mutter im Arbeitsumfeld.

  7. Wohlgesprochen!
    Es ging um Schutz im Arbeitsleben. Ich hab nicht gesagt, dass es zu Hause klasse ist und alles easy. aber die Frauen, die im Arbeitsleben geschützt werden, werden zu Hause genausowenig geschützt wie alle anderen. Insofern haben sie nicht MEHR als die Hausfrau/Mutter sondern sind nur eine Zusatzbelastung für ein paar Wochen los!

  8. hey, hier ist es klasse, ich bin doch da 🙂

  9. SOOO war das jetzt auch wieder nicht gemeint. Das die Welt in Trübsinn versinkt, wenn du das Haus verlassen hast ist doch klar:-)

  10. Wahrscheinlich ist dieser Endzeitfrust nötig, damit man sich innerlich von dem Bauchbewohner lösen kann. Wie wärs mit nem Urlaub der großen Tochter bei der Patntante ;-).

  11. gute idee!

    nach kommentar spontan das weite gesucht.

  12. ob ihr das wirklich wollt?
    Sauber, trocken und fit für eine absolut nicht kindersichere Behausung (die auch nach dem Besuch noch wiederzuerkennen sein sollte :-))

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