Archiv der Kategorie: Die lieben Kleinen

Gedanken zur baldigen Teenagertochter

Anna von Berlinmittemom schrieb neulich über die Vorzüge eines Teenagerkind. Genauer gesagt wollte sie durch ihre Liste mit den zehn Gründen wieso ein Teenagerkind toll ist einen Gegenpol setzen zu dem geläufigen Gestöhne anderer Teenagermütter.

Ich las den Artikel recht amüsiert und mit viel Kopfnicken. Mein großes Kind nähert sich rasant den Teenagerjahren, noch ein guter Monat und sie wird Dreizehn.

Ich kenne dieses Rumgeschreie, das Geheule, die hysterische Verzweiflung bei Smartphone-Auszeit. Das Groß -und doch weiter Kleinsein innerhalb von 10 Minuten. Die ständige Abgrenzung ihrerseits um dann doch mal nebenbei Streicheleinheiten abzuholen. Das Hin- und Her zwischen „das verstehst Du nicht“ und „kannst Du mir helfen/Rat geben“. Ich lerne noch, sie ihre eigenen Wege gehen zu lassen. Ich knabber noch dran, dass sie statt Dinge mit mir zu machen, diese inzwischen lieber mit Freunden macht. Und gleichzeitig bin ich unglaublich stolz auf sie. Stolz auf ihre Selbständigkeit, stolz, dass sie sich einen Freundeskreis aufgebaut hat und diesen pflegt. Stolz wie sie mit den Medien umgeht, auch wenn mich diese dauernden Sprachnachrichten unglaublich nerven. (Nie weiss ich ob sie mit mir oder dem Smartphone redet). Stolz auf ihre Persönlichkeit. Stolz, dass sie mein großes Mädchen ist.

Es macht großen Spaß mit ihr zusammen Musik zu hören, wenn wir uns auf etwas einigen können. Serien zu schauen, auch wenn wir da zur Zeit recht auseinander driften. Und Klamotten shoppen können wir meist auch gut gemeinsam. (Mama, das ziehst Du eh nie an, leg das zurück …) Bei Büchern sind wir noch nicht so weit wie Anna und ihre Tochter, da liest sie dann doch lieber anderes als ich.

Es ist ein auf und ab mit den Teenagern und unter dem Strich sind sie auch mal doof bis total doof und meistens liebt man sie trotzdem auch wenn ich sie gefühlt an manchen Tagen mehrfach an die Wand tapen möchte. Grad letztens sagte ich öfter, im Grunde ist das jetzt die Fortsetzung ihrer ausgeprägten Trotzphase von damals. Aber auch die haben wir gut überstanden.

Der Punkt der mich am meisten berührte in Anna’s Artikel war, dass ihre Tochter für sie inzwischen auch ein Ansprechpartner auf (fast) Augenhöhe darstellt und eine helfende Hand. Wie auch bei Anna bin ich hier des öfteren alleine mit den vier Kindern. Es hilft ungemein, wenn die Große dann mit anpackt, ich sie einbeziehen kann. Und genau das bringt mich immer wieder zum Grübeln.

Ich bin mit Zwölf zur alleinerziehenden Tochter geworden (Vater, Bruder), ich hab ziemlich früh viel Verantwortung tragen müssen und das war nicht immer gut für mich. Wenn ich jetzt so mein großes Kind erziehe und einbeziehe habe ich oft Sorge ihr zuviel zuzumuten. Einerseits finde ich es total normal, dass in einer großen Familie alle mit anpacken und die älteren mehr tragen als die jüngsten. Ich finde es eigentlich auch ok, dass bei Wegfall des anderen Erziehungsberechtigten die Älteste ein wenig mehr mit helfen muss. Gleichzeitig habe ich Angst sie zu überfordern, ihr zuviel Verantwortung zu geben, sie in eine Rolle zu drängen der sie nicht gerecht werden kann.  Es gibt aber nunmal Situation da brennt es an allen Ecken und Enden und ich bin dem dann alleine nicht komplett gewachsen und brauche ihre Hilfe. Also hinterfrage ich dauernd ob das was sie bringen muss noch altersgerecht ist bestehe dann aber in dem Moment auf Mithilfe, die ich dann auch meist (öfter motzend) bekomme auch wenn  sie lieber snapchatten oder whatsappen oder sonstwas machen will.

Ob das die richtige Herangehensweise ist weiss ich auch nicht  versuche aber auf der anderen Seite ihr genug Freiheiten und Freiräume zu geben in denen sie ungestört Teenagermädchen sein darf um einen Ausgleich zu schaffen. Ich denke auch, wenn ich den Überblick behalte und immer mal wieder mein Verhalten, meine Erwartungen ihr gegenüber auf den Prüfstand stelle und anpasse, dann kann es nicht so verkehrt sein und dem Kind wird kein nachhaltiger Schaden zugefügt werden 🙂

 

 

 

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Also bei uns hätte es das damals nicht gegeben …

Das häufigste Wort welches ich zur Zeit von meinen großen Kindern höre ist „NEIN“. Deck mal bitte den Tisch auf, räum mal bitte die Spülmaschine aus, pack Dein Zeug da weg, mach bitte Hausaufgaben, egal welches Ansinnen man äußert, es kommt ein „Nein“ oder bestenfalls „gleich“. Auch die kleinere Tochter mit ihren vier Jahren hält es nicht unbedingt notwendig elterliche Aufforderungen ernst zu nehmen, noch nicht so schlimm wie die Großen, aber ein Trend zeichnet sich ab.

Dass ich mit dieser Problematik nicht alleine dar stehe ist mir bekannt. Neulich beim Abholen in der KiTa tauschten die andere Mehrfachmutti und ich uns darüber aus, dass es das bei uns damals nicht gegeben hätte. Haben die Eltern Ansagen gemacht haben wir überwiegendst gehört und das Angeforderte ausgeführt. Murrend, motzend, mal laut mal leise. Mit fortschreitendem Alter auch mal diskutiert, aber im Großen und Ganzen haben wir gehört.

Während wir darüber sprachen fragten wir uns kurz, wieso das damals funktionierte und wieso wir bei unseren eigenen Kindern so oft kläglich scheitern. der Begriff des autoritäten Auftritts seitens unserer Eltern fiel und wir waren uns sofort einig, dass auch wir sehr bestimmt und Autoritär auftreten (können). Was unterscheidet uns also?

Wir sind bestimmt keine Eltern die alles erlauben, auch wir werden sauer, zeigen das unseren Kindern, haben bestimmte Regeln aufgestellt und halten diese meist ein. Es gibt Konsequenzen für bestimmtes Verhalten, es gibt Routinen im Tagesablauf. Es ist nicht so, dass wir komplett gegensätzlich zu der Verhalten unserer Eltern erziehen.

Was ist also anders? Heutige Eltern, ja auch ich machen den Fehler, Kinder sehr früh in Entscheidungen mit einzubeziehen. Oder zumindest Aufforderungen als Frage zu formulieren und so suggerieren, dass eine Wahlmöglichkeit besteht. Möchtest Du jetzt Essen, wollen wir jetzt ins Bett gehen, welche Schuhe magst Du heute Anziehen. Nur so Beispiele. Ich habe mir das beim ersten Kind recht schnell wieder abgewöhnt, nachdem mich die Trotzphase sehr geschafft und verunsichert hat. Ein schlaues Buch gab mir damals an die Hand, dass Kinder feste Grenzen brauchen, die ihnen Sicherheit geben und viele der von Eltern gut gemeinten Mitentscheidungsmöglichkeiten sie überfordern. Also gewöhnte ich mir und uns an, unumstößliche Tatsachen im Tagesablauf nicht mehr als Frage zu formulieren. Es gibt Dinge die entscheiden einfach wir und es gibt Dinge da haben die Kurzen im Rahmen ihres Horizontes und der Gegebenheiten Mitspracherecht. Auch wenn unsere Eltern in einigen Dingen strikter waren, kann es nicht (nur) daran liegen, dass wir die Kinder vieles selbst entscheiden lassen und somit den Spielraum geben, dass sie davon ausgehen können bei allem ein volles Mitsprache- und somit Verweigerungsrecht zu haben.

Ich glaube ein Teil des Problems ist, dass wir im Gegensatz zu unseren Eltern immer mehr versuchen mit den Kindern auf Augenhöhe zu kommunizieren. Wir sind stets bemüht das Kind immer Ernst zu nehmen, seine Perspektive einzunehmen und aus dieser die Auseinandersetzung zu führen und zu Erziehen. Wir, die wir aus relativ strengen Elternhäusern kommen in denen die Eltern das sagen hatten und die Kinder zu folgen hatten, in der klare Hirarchien herrschten die uns wenig Raum liessen, wollen es besser machen. Moderne Erziehungsratgeber bestärken verunsicherte Eltern, Eltern die in streng geführten Elternhäusern weniger Luft zur Entfaltung hatten, Eltern die durch die eigene Erziehung erfahrene Verletzungen oder Limitierungen bei ihrem Nachwuchs vermeiden wollen. Wir sind die Generation die selbstbewußte, selbständige, selbst denkende Kinder am besten im hausgemachten Bullerbü groß ziehen wollen. Wir neigen dazu ein eher freundschaftliches Verhältnis mit dem Kind einzugehen. Aber wenn die Grenzen (weil Augenhöhe) verschwimmen, Hirarchien aufgelöst werden, ist es für die Kinder schwer eben diese Grenzen oder Regeln anzunehmen.

Ein anderer Punkt der mir zu dem Thema durch den Kopf geht ist der, dass ich denke wir sind die Eltern die geliebt werden wollen. Unsere Eltern wollten Respekt und Gehorsam. (Natürlich denke ich auch, dass sie geliebt werden wollten, aber geprägt durch ihr Elternhaus standen wohl doch eher Respekt und Gehorsam im Fokus.) Wenn wir als Kinder ungehorsam waren, rebellierten gab es „Liebesentzug“. Auch wenn ich nicht glaube, dass wir weniger geliebt wurden als die Kinder heute. So wurde es doch weniger gezeigt, die Zeit war eine andere. Wir heute zeigen und sagen unseren Kindern anders oder mehr wie sehr wie sie lieben. Genau so wie wir diese Liebe zeigen, wollen wir sie auch erwidert bekommen. Gehen wir einen Konflikt (durch notwendige Erziehung) mit dem Nachwuchs ein, riskieren wir Liebesentzug, wenn wir das Gewünschte mit aller Konsequenz und Autorität durchsetzen wollen.

Das sind jetzt nur so einige Gedanken die mir dazu durch den Kopf gehen und vielleicht liege ich ganz oder teilweise daneben. Vielleicht versage ich bei meinen Kindern auf der autoritären Ebene und es ist alles hausgemacht. Andererseits stehe ich mit dem Problem nicht alleine und darum stelle ich meine Ansätze mal zur Diskussion.

Konversation mit einer Dreijährigen

Heute nach der Kita, schlenderten wir so nach Hause. K3 fing dann aus irgendwelchen Gründen an zu trödeln und ich drehte mich grinsend um und sagte „Tschüss, ich gehe schonmal vor“. Das ergab dann folgendes Gespräch_

Sie: “ Du mußt mich doch mitnehmen, Du mußt auf mich warten“
Ich:“Wieso?“
Sie: „Ich bin doch Dein Kind“
Ich: „Wer bist Du, mein Kind? Wo kommst Du denn her?“
Sie: „Na ihr habt mich doch aus Frankreich mitgebracht“
Ich: „Wir haben ein kleines Mädchen einfach mitgenommen?“
Sie: „Ja!“

Ich mußte sehr grinsen, denn sie weiß ganz genau wo die Babys/Kinder herkommen und grad durch die Ankunft von K4 fragt sie zur Zeit ganz oft nach bzw. erzählt, dass sie auch in meinem Bauch war und ihre Geschwister auch. Und dass ich im Bauch von meiner Mutter war etc. pp

Ich habe ne suuuper Ideee!

Im August wird die Große zwölf, ZWÖLF. Ich glaub das ja nicht, aber das tut grad nix zur Sache. Jedes Jahr gefühlt sobald Heiligabend vorbei ist fängt das Tochterkind mit dem Generve, dem Gefrage an, was sie denn an ihrem Geburtstag machen soll. JEDES JAHR. Und jedesmal bin ich von der frühen Planung so genervt, dass ich das auf später verschiebe, bis es kurz vor knapp ist. Zu ihrem zehnten haben wir eine riesen Sause gemacht, auch, weil Mutti so sentimal war. Der elfte war in ihren Augen nicht ganz so gelungen, wir hatten eine Stadtralley.

Seit einigen Wochen ist also wieder die aufkommende Geburtstagsfeier großes Thema, welches ich als liebende Mutter ein wenig abgewürgt hatte. Erstes Problem war der Termin, denn der Geburtstag liegt so, dass an dem ersten verfügbaren Wochenende nach den Sommerferien alle Feriengeburtstagskinder feiern wollen. Hinzu kommt, dass ich genau an dem Wochenende Patentante werden soll, eine Feier der wir also eher nicht absagen können. Wir haben uns jetzt also ungefähr auf einen Termin geeinigt und während wir das taten ging natürlich wieder die Fragerei los, was sie denn machen soll.

Und dann hatte ich die SUPER IDEE! Okay vielleicht findet ihr die auch alle total lame, aber Tochterkind und ich finden die super.

Was mich an der ganzen Geburtstagsfeierplanerei immer nervt ist die Tatsache, dass es immer mehr sein muß. Es wird kein Kindergeburtstag gefeiert, sonder es muß ein EVENT statt finden. Bowlen, Kegeln, Schwimmen, Kino, Zirkus, Museum irgendwas aufwändiges schickes. Kaum noch jemand feiert einen Geburtstag wie wir es von früher kennen. Ja jaa ich weiß, früher hatten wir auch noch einen Kaiser. Und wird dann mal zu Hause gefeiert werden Mottopartys veranstaltet wo mir bei der Betrachtung der Bilder ganz anders wird und ich mich als ideenlose, faule Versagermutti fühle. (Und ja ich weiß die meisten die ich kenne machen das aus Spaß an der Freude und nicht um andere mies aussehen zu lassen).

So genug geschwafelt, das Vorgeplänkel diente ja nur dazu zu verstehen wie ich auf die Idee kam. Wir machen eine „Retro Kindergeburtstagsfeier „Goodbye Childhood“ Der nächste Geburtstag begründet nämlich die Teenagerjahre und somit ist das doch jetzt der perfekte Anlass. Also noch einmal richtig Kind sein, richtig toben, richtig Spaß haben bevor man für all das viel zu cool ist. Wahrscheinlich fühlen sie sich jetzt schon ein bischen zu cool dafür, aber noch kann man sie überzeugen, wenn alle mitmachen. Hoffe ich.

Meine Idee bisher sind, dass die Kinder natürlich in Klamotten kommen müssen, die an die 70er Jahre Kinderklamotten angelehnt sind. Dass wir dementsprechend die Deko gestalten und dass es natürlich das klassische Kindergeburtstagsessen gibt.

Natürlich startet so ein Geburtstag wie früher mit Hinsetzen und Kuchen essen. Bisher haben das Tochterkind und ich dabei an

  • Philadelphiatorte
  • Kalter Hund und eventuell
  • einen belegten Tortenboden gedacht.
  • Kakao
  • Zitronen und Orangenlimo
  • Tritop

Dann kommt der Spielteil und da sind wir bisher so weit:

  • Sackhüpfen
  • Apfel fischen
  • Negerkusswettessen
  • Eierlaufen
  • Zeitungstanz
  • Flaschen drehen
  • Schokolade auspacken
  • Topfschlagen
  • Slackline (ja nicht retro, aber spaßig)

Natürlich gehört auch ein Abendbrot dazu und bin ich noch etwas ratlos, aber auf alle Fälle

  • Kartoffelsalat
  • Würstchen, vielleicht auch einen
  • Nudelsalat und
  • Buletten dazu.

Damit das ganze dann aber nicht ganz so „kindisch“ ist überlegen wir am Anschluss noch im Garten auf Decken lümmeln zu lassen und dabei per Beamer und Leinwand „La Boum“ zu zeigen.

Soweit also die grobe Planung bisher, wenn ihr noch Ideen habt, Kritik oder Anmerkungen, die sind mehr als willkommen.

Ach und was mir grad noch einfiel, das Tochterkind hat vorgeschlagen, dass alle ihr Smartphone/Telefon am Eingang abgeben müssen. Großartig finde ich das 🙂

UPDATE:
Weil schon die ersten Stimmen kamen, dass das was wir planen doch nix besonderes sondern ein ganz normaler Kindergeburtstag sei, möchte ich noch etwas ergänzen. Als die Kinder kleiner waren klappten solche Spiele einfach noch nicht so gut. Als sie alt genug waren, damit man solches spielen konnte war es schon wieder uncool. Der Druck von außen, die eigene kindliche Erwartungshaltung etc. führten einfach dazu, dass ein Geburtstag eher als event als als Feier mit Spielen statt fand. Außerdem, da nehme ich mich nicht aus, ist es einfach auch ein Stück bequemer, wenn einem nicht eine Horde wildgewordener, feiernder Kids die Wohnung auseinander nimmt und man das ganze auslagert. Abgesehen davon, dass ich einige Angebote von Museen oder anderen echt nett finde. Nun sind die Kinder mit 12 eigentlich schon zu alt für so einen Kindergeburtstag. Aber wir verstehen es eher als ein Augenzwinkern in Richtung der vergangenen Kinderjahre und eins in Richtung der kommenden Teenagerjahre. Und letztendlich wird Muttis wehmütiges Retroherz bedient 🙂

Interview mit meiner ältesten Tochter

Sonja von Mama Notes twitterte gestern folgendes:

So liebe Eltern von noch Klein- oder Grundschulkindern. So sieht das aus, wenn unsere Babys 11 Jahre alt sind

Angefügt war der Link zu diesem Artikel bei „Stadt Land Mama“, wo eine Elfjährige Rede und Antwort steht.

Da ich selber so ein elfjähriges Exemplar habe, war ich natürlich neugierig und musste erstmal nachlesen. Die Antworten dort waren ganz amüsant, aber ich war mir nicht sicher, ob meine große Tochter nicht anders antworten würde. Also gab ich ihr gestern Nachmittag die Fragen, ohne ihr die Antworten des anderen Mädchens zu zeigen und ließ sie diese alleine beantworten. Das Ergebnis steht nun hier, korrigiert nur in der Rechtschreibung und unter Löschung zu personenbezogener Daten. Viel Spaß!

Stell Dich doch mal ganz kurz vor

Ich heiße R., bin 11 und werde im August 12 und gehe in die 6te

Was macht Dein Leben gerade so richtig schön?

Dass ich im Musical „Das Wunder von Bern“ spiele und die Menschen da (zweite Familie)

Wir schreiben hier ja für ganz viele Mütter: Was findest Du gut an Müttern?

Dass ich mit meiner Mutter abends geile Filme oder Serien gucken kann, dass wir viel zusammen machen und das ich wegen ihr Starbucks kenne 😀

Und wann nerven Mütter am meisten?

Wenn ich das Zimmer aufräumen soll.

Können Väter das auch?

Nerven ja, abends Serien gucken nein.

Sind Deine Eltern Vorbilder oder möchtest Du später lieber alles ganz anders machen?

Es geht aber ich will nicht nur Internet Gedöns machen, aber ich will auch so gechillt sein.

Hättest Du gern später auch mal Kinder?

Ja

Was hast Du denn nach der Schule vor?

Weiß ich noch nicht aber weiter in Richtung Musical

Hast Du fünf Tipps, wie man Kinder bzw. Jugendliche in Deinem Alter als Eltern am besten behandeln kann?

Ne nicht wirklich, googelt doch mal 🙂

Wovon träumst Du?

Ich würde gern die Hauptrolle in einem Musical spielen

Ende

Da liebe Leser, jetzt wißt ihr Bescheid

Noch schnell …

IMG_0698 - Arbeitskopie 2Frohe Weihnachten!

Das jährliche Quatschköppe vorm Baum Bild 🙂

Wie Tag und Nacht

Bei aller Ähnlichkeit sind meine beiden Großen in einigen Punkten unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die Große ist die offensichtlich empathische, die, die eher auf andere zugeht und eine, die viel redet. Der Sohn ist eher mit sich beschäftigt, wartet lieber erstmal ab, hat nicht so einen großen Freundeskreis wie die Tochter, redet auch viel, aber nicht so überrollend und seine Empathie ist eher subtil, da er vieles gar nicht ausspricht. Ungeduldig können sie beide, aber die Frustrationsintoleranz des Söhnchens ist wesentlich ausgeprägter als beim Tochterkind.

So steht die Große schon immer gerne im Mittelpunkt, ist bei Aufführungen des Kindergartens, der Musikschule oder der Schule generell immer als erste Freiwillige dabei, ohne Scheu, in der ersten Reihe. Eine 1a Rampensau. Der Sohn hingegen kann sich zwar lautstark bemerkbar machen, steht aber nicht so gerne im Rampenlicht, Musikschule besuchen wollte er nicht und bei Aufführungen von Kita oder Schule ist er zwar dabei, aber eher nur weil alle mitmachen, nicht weil er sich dazu gedrängt fühlt. Nichtsdestotrotz ist der dann trotzdem stolz wenn er aufgeführt hat und legt besonderen Wert darauf, daß die Eltern sich das angeschaut haben.

So führten diese Unterschiede in den letzten Wochen zu einem komplett unterschiedlichen Umgang mit eigentlich dem selben Thema. Via twitter erfuhr ich von einem Casting des Stage Entertainments für ein neues, im November aufzuführendes Musical. Also fragte ich, die eigentlich immer (bis zu meiner Schmerzgrenze) rumsingende, -tanzende, -posierende Tochter, ob sie Lust hätte, an einem solchen Casting teilzunehmen. Sie war sofort Feuer und Flamme. Wir schrieben zusammen eine Bewerbung und sie bekamen relativ schnell die Einladung zu dem Casting Termin. Sie  überlegte sich einen vorzutragenden Song, übte mehr oder weniger ausgiebig, fragte noch eine entsprechende Lehrerin an der Schule nach Tipps und fuhr recht entspannt mit mir zum Termin. Ich gebe zu, ich war aufgeregter als sie. Nicht weil mir wichtig war, daß sie weiter kommt, sondern eher weil ich Sorge hatte man würde sie in ihrem Selbstbewusstsein treffen können. Dann trafen auch noch Kinder ein, die offensichtlich schon die Richtung Unterricht hatte, mit dementsprechenden Eltern. Wohlwissend wurden alle Eltern weg geschickt, während die Kinder gecastet wurden. Die Stunde verging recht zügig und ich holte ein immer noch recht ruhiges Tochterkind ab. Meine Nachfragen wie es war, wurden recht kurz beantwortet, nicht schlecht, aber sie wäre wohl etwas leise gewesen und die anderen hätten deutsch gesungen bzw. Stücke aus dem kommenden Musical (ich frage mich heute noch woher sie die kannten). Viel interessanter fand sie, daß der eine (fast unbemerkt) Junge weinte weil er wohl Schmerzen hatte und dass eines der Mädchen so toll gesungen hatte. Immerhin erfuhr ich noch, daß die Caster sehr nett zu ihnen gewesen waren und sie es ungerecht fand, daß die was zu Essen/Trinken hatten, die Kinder aber nicht. 🙂 Unter Strich, war sie aber stolz teilgenommen zu haben und sich auch sehr bewußt, daß sie durchaus durchgefallen sein konnte. Einige Tage später, früher als angekündigt bekam ich den Anruf mit dem Ergebnis. Mir wurde mitgeteilt, daß die Caster(heißt das eigentlich so) das Tochterkind toll fanden (wie kann man auch nicht;)) und gerne mit ihr weitermachen wollen. Das bedeutet, dass Stage momentan eine Schule für Kinder aufbaut und in dieser werden die teilnehmenden Kinder auf das Musical vorbereitet und das Tochterkind ist dabei. Dies bedeutet zwar nicht, daß sie am Ende auch tatsächlich auf der Bühne stehen wird, aber sowas entscheidet sich eben im Laufe des dann statt findenden Unterrichts. Dreimal darf man raten wer stolz wie Bolle war (Die Tochter und natürlich auch die Eltern) und wer das sofort per WhatsApp seinen Freundinnen, eigentlich der ganzen Klasse mitteilen mußte. Soweit das Tochterkind.

Der Sohn hingegen komplett anders. Meist eher etwas muffelig und pampig unterwegs knallte er mir vor einiger Zeit einen Zettel aufs Sofa. „Da Mama, da war heute ein Chortyp in der Schule, da gabs den Zettel, ich will da aber nicht hin“ und er verschwand in sein Zimmer um sich wahrscheinlich dem iPad zu widmen. Ich schaute mir das erstmal nicht so genau an. Da kommen öfter mal Zettel aus der Schule von irgendwelchen Vereinen oder so, die Kinder anwerben wollen. Etwas später warf ich einen Blick drauf, stellte fest, daß sein Name drauf stand, las ein bischen und zitierte den Sohn zu mir, was es denn nun damit auf sich habe. Halb im Vorbeigehen, ganz beiläufig erfuhr ich, daß ein Chorassistent in der Schule war, sich die Jungen angehört hatte und danach auswählte, welche davon er zur Probestunde einlade. Als das Söhnchen schon fast wieder um die Ecke war, sagte er noch, daß er aus seiner Klasse der Einzige war, der eingeladen wurde, daß ihm sein Klassenlehrer das extra nochmal gesagt habe. Waaaaa? Ja mir war schon vor einigen Jahren aufgefallen, daß er ziemlich rasch und fehlerfrei Lieder nachsingen kann, dazu noch mit einer hübschen Stimme, wenn er sie nicht aus Unsicherheit verstellt. Als Mutter findet man aber vieles gut, was die Kinder machen, aber, jetzt von neutraler Seite gesagt zu bekommen, daß mein Sohn so gut ist, daß ein nicht unerheblicher Chor ihn gerne mal dabei hätte machte mich unendlich stolz. Aber der Sohn wäre nicht der Sohn, wenn er das nicht abgelehnt hätte. Da ich aber das musikalische Talent meiner Kinder durchaus kenne und es so bitterschade finde, wenn sie damit nichts anfangen möchten begann ich mit meiner Bestechung Überzeugungsarbeit. Ich erklärtem ihm wie toll das ist und wie stolz ich sei und daß man das Ganze doch mal probieren könne, immerhin sei er zu vier kostenfreien Probestunden eingeladen. Weiterhin führte ich aus, daß das etwas wäre, was er ganz alleine mit mir machen würde, ohne Schwestern, nur exklusive Mamazeit, die er öfter mal zu unpassenden Zeitpunkten einfordert. Das griff alles nicht, also fuhr ich andere Geschosse auf und lockte mit einer Skylanderfigur, die es nach minimaler Teilnahme von zweimal ohne popelnd unbeteiligtes in der Ecke Rumstehen geben würde. Er willigte ein und diese Woche gingen wir also endlich zur Probestunde. Auf dem Weg dorthin Dauergenörgel, daß er doch nicht wolle, daß er lieber für sich alleine singe, daß er Musikunterricht schon in der Schule doof fände und überhaupt. Ich bin der Ansicht, man darf Kinder zu nichts zwingen was sie nicht wollen, zumindest bei Freizeitaktivitäten und andererseits finde ich so eine Chance darf man nicht ungenutzt verstreichen lassen. So stand ich da und überlegte was wir nun tun sollten. Wie so oft waren wir etwas spät dran und lange Zeit blieb nicht. Ich antwortet dann irgendwann resigniert, daß er gerne Umdrehen und nach Hause gehen könne. Das erstaunte ihn so, daß er ganz perplex fragte was ich denn dann tun würde. Ich erklärte ihm, daß ich trotzdem hinfahren und sagen würde, dass er nicht komme. Das war ihm dann fast so peinlich, wie in der ersten Reihe stehen und singen. Im Endeffekt kam er also mit, motzend, aber weniger. Wir kamen also wenige Minuten zu spät, die Chorleiter war schon am Erklären des Ablaufs. Glücklicherweise waren es nur so 10-12 Jungs und der Leiter begrüßte uns sofort, fragte nach dem Namen des Söhnchens und zeigte ihm sofort den Platz wo er sich hinzubegeben habe. Kein Raum für lange Diskussionen. Ich blieb dabei und schaute zu und sah, wie der Sohn mitmachte. Eine andere Wahl hatte er auch nicht, der Chorleiter hat eine sehr ruhige freundliche aber durchaus bestimmte Art mit der er die Rabauken bei kleinsten Auffälligkeiten wieder einfing und zum Mitmachen brachte. Die Lieder die dort gesungen wurden kannte der Sohn zwar nicht, aber ich konnte beobachten wie er versuchte bei allem mitzumachen. Was ihm bei den Spaßliedern, die zur Auflockerung zwischendurch gesungen wurden leichter fiel, als bei den anderen. Aber er machte mit. Ich hatte eher erwartet er würde bockig in der hintersten Ecke stehen und sich das alles etwas mürrisch ansehen und versuchen sich zu verstecken. Durch das vorhandene Setting hatte er dazu keine Chance. Und im Laufe der 45 sah ich ihn eindeutig zweimal lächeln/grinsen und besonders gequält wirkte er nicht.  Die Zeit ging fix vorbei und wir verabschiedeten uns und gingen. Draußen sagte er mir, daß es nur ein bischen doof war und sang mir den Song aus dem Lego Film vor. Wir haben uns inzwischen geeinigt, daß er mindestens nächste Woche nochmal geht. Ich bin gespannt.

Ich muß abschließend noch anmerken, daß Bühnenauftritte bei der Tochter eigentlich nur eine Ausdrucksform ihrer eh schon extrovertierten Persönlichkeit sind, diese unterstreicht. Beim Sohn sehe ich so eine Teilnahme am Chor etwas differenzierter. Ist er zwar was Mathe angeht seiner Schwester überlegen, so ist er ihr verbal und an Präsenz oft etwas unterlegen, was dazu führt, daß er sich oft zurück gesetzt fühlt. Wenn er nun in etwas gefördert wird, was er besonders gut kann, in diesem Fall das Singen und damit auch noch auftritt. Dann wäre das so toll um seinen Selbstwert, sein Selbstvertrauen zu stärken, etwas, das ihm auf ganzer Linie gut tun würde, so daß er in gewissen Bereichen dadurch weniger Notwendigkeit sieht sich eher leicht aggressiv durchzusetzen zu müssen. Wie dem auch sei, stolz bin ich auf Beide, egal ob sie aus den Möglichkeiten nun etwas machen oder nicht und an meiner Liebe zu Ihnen ändert sich sowieso nichts.

Von Seelenorten und Familie

Ich war siebzehn als die Eltern meiner Freundin vorschlugen, daß ich sie in den Herbstferien auf diese Insel begleiten sollte. Ich war noch nie da gewesen, aber einen Urlaub mit meiner Freundin und ihrer Familie am Meer klang verlockend. So kam der Tag an dem ich meine Habseligkeiten in einen der zwei Wagen der Freundinfamilie verlud und wir losfuhren. Was für mich neu und aufregend, war für alle Anderen quasi Routine, denn die Familie verbachte seid Jahren diverse Urlaube dort, dank des großväterlichen Hauses. Der erste überwältigende Moment war, als wir auf der Fähre uns auf dem Oberdeck versammelten. Ich erinnere, daß es schon langsam dunkel wurde und meine Freundin und ich im jugendlichen Übermut Tanzschritte aus der damals besuchten Tanzschule übten. Teenager halt 🙂 Es folgte eine wunderschöne Woche in der ich das Familienleben genoß, wunderbar aß, viel am Strand und auch auf dem Friedhof rumhing. Wir hörten bei Dorfspaziergängen Musik mit einem geteilten Walkman Kopfhörer und hatten eine großartige Zeit. Nach einer guten Woche war die Zeit um, wir packten unsere Sachen wieder ein und fuhren heimwärts. Einen Teil meines Herzens ließ ich jedoch zurück. Ich hatte meinen Seelenort gefunden. Der Ort an dem ich noch einige Male mit meiner Freundin zurück kehren sollte, bei Liebeskummer, einfach so im Sommer, nach dem Abitur und das letzte Mal gemeinsam nach dem Examen. Es war immer unser Ort zum Auftanken, zum Herz wieder flicken, der männerfreie Ort (zumindest den heimatlichen, denn lustige Begebenheiten hatten wir durchaus mit anwesenden), der Rückzugspunkt.

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Natürlich wurden wir älter, hatten feste Partner, heirateten, bekamen Kinder. Mein Freundin nahm ihre Männer und später ihren Ehemann und die Kinder regelmäßig mit dorthin. Ich konnte mich immer noch nicht so ganz damit anfreunden diese Insel zu teilen, mit einem Mann, mit einem Mann der vielleicht nicht in meinem Leben bleiben würde.  Trotzdem nahm ich einges Tages den Gatten, damals noch Freund für einen Tagesausflug mit hinüber. Später auch den besten Freund und den dann doch Gatten ein weiteres Mal. Aber dort Urlauben mit Familie, war irgendwie unvorstellbar. Mein Insel, mein Rückzug, mein Seelenort.

Nun wurden uns sehr kurzfristig die diesjährigen Frühjahrsferien bewußt und wir versuchten auf die Schnelle noch einen Kurzurlaub für uns und den Hund zu finden. Drei Kinder und Hund sind aber entweder finanziell oder überhaupt ein kleines Problem bei der Suche. Auf lustige Wege kam es dann, daß uns eine Wohnung auf meiner Insel für den gewünschten Zeitraum, auch mit Hund, und bezahlbar angeboten wurde. Wir überlegten nicht all zu lang und buchten. Ich wurde aufgeregt, freute mich und sehnte die kurze Auszeit dabei, ich war so lange nicht da und wer Familie hat, muß die Familie auch mitnehmen. 🙂 Wir hatten alle nach einigen sehr anstrengenden Wochen dringend Abstand zum Alltag nötig. Bei der Ankunft standen mit die Tränen in den Augen, unzählige Erinnerungen von Ankunft und Abschied, von abgeholt werden, alleine ankommen, gemeinsamen Abfahrten in verschiedenen Personenkonstellationen, Fragmente aus verschiedenen Lebensphasen rotierten vor meinen Augen. Vorallem Erinnerungen an viele glückliche, entspannte Momente. Und dann kam ich auch schon wieder im hier und jetzt an. Fielen früher alle Sorgen mit Betreten des Oberdecks und dem Anblick des Meeres von mir ab, war ich diesmal panisch damit beschäftigt darauf zu achten, daß keines der Kinder über die Reling fiel. Im Auto auf dem Weg zur Unterkunft wurde sich auf der Rückbank gestritten, wahlweise gequengelt. Das war dann doch ein bischen anders als sonst. Das war der Auftakt zu dem Unterschied zu früher. Lief ich früher mit oder ohne Musik alleine am Spülsaum, saß ich entspannt mit der Freundin im Strandkorb, ging ich abends mit ihr in die Kneipe, blieb diesmal, dank Krankheit des Mannes, das ständige Regulieren der Kinder, das Haushalten in der Wohnung und sehr wenig Luft für Auszeit. Das war erstmal recht enttäuschend, andererseits ist das halt so mit Familie, auch wenn ich es mir anders gewünscht habe. Das soll nicht bedeuten, daß ich bereue meiner Familie gesammelt meinen Lieblingsort gezeigt zu haben, aber mit ihnen ist es eben einfach anders. Ich kümmere mich gerne um die Kinder und mache etwas mit ihnen, aber der Dauerbespaßungsanspruch der Kinder ist im Urlaub etwas anstrengend. Immerhin zum Ende der Tage konnte die großen Streithähne alleine an den Strand gehen, auch wenn das bedeutete, daß sie klatschnass zurück kamen.

Die Insel ist auch weiterhin mein Seelenort und ich werde auch die Familie wieder mitnehmen (so sie denn mag), aber ich werde mir vorher klar machen, daß momentan ein solcher Rückzug und eine solche Auszeit wie vor der Familie mit ihnen dort nicht möglich ist. Familienzeit hat auch etwas schönes, aber wenn ich nochmal ganz zur Ruhe kommen will, dann fahre ich ohne sie.

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Geburtstagskind

IMG_8479Kaum zu glauben, aber wahr, unser kleinster Sonnenschein wurde gestern zwei. Hier noch im Nachthemd beim Geburtstagsfrühstück mit den Eltern.

„Make a wish“ im Einsatz

Es macht mich immer und immer wieder sehr glücklich wenn ich auf Fotos sehen, dass die von mir genähten Sachen tatsächlich im Einsatz sind und wertgeschätzt werden und nicht verschämt irgendwo in einer Schrankecke verschwinden. Wobei ich das eigentlich ausschließe, da ich vorher immer frage ob Interesse besteht und meist auch ganz gut einschätzen kann ob der/die Empfänger einen Sinn für Handgemachtes haben. Gestern bekam ich ein Foto von dem kleinen Erdenbürger für den ich den letzten Quilt genäht habe und habe nun die Erlaubnis das Bild mit meiner Leserschaft zu teilen.

DSCF5571 (600x800)Ich finde es steht ihm richtig gut.