Archiv der Kategorie: Und sonst so?

Unerwartete Spielerei mit dem V6 von Dyson

Heute war ich mal wieder mit dem Baby unterwegs. (Manch einer behauptet da sie vor kurzem ein Jahr wurde sei sie kein Baby mehr, aber das tut ja nix zur Sache.)

Zum Zwecke einiger Erledigungen schob ich Madame also durch die Stadt und da kein Ausflug ohne Starbucks, gingen wir durch die Europapassage auf dem Weg zu der dortigen Filliale. Auf dem Weg dahin stolperte ich fast über einen großen Stand. Eigentlich lassen mich so Werbestände in Einkaufszentren und Kaufhäusern meist kalt. Ich habe kein Interesse (im Gegensatz zu K1) an einem Nicer Dicer schlagmichtot oder der ultimativen Saftpresse etc. Diesmal war es aber ein hübsch gemachter Stand von Dyson der ihren neuen Akkusauger vorführte und bewarb.

Da gerade gestern auf twitter die Anfrage kam welcher Akkusauger empfehlenswert sei und ich den Dyson vorschlug blieb ich stehen um ein Bild zu machen und dieses zu posten.

Meine Geschichte mit Akkusaugern ist simpel. Fand ich Akku- und Tischsauger absolut bescheuert, kam mit dem „alles-was-eßbar-ist-kann-man-werfen-Kind1“ doch irgendwann der Wunsch nach einem eben solchen auf. Es ist einfach praktisch nach dem Essen mal fix den Boden damit zu reinigen, notfalls auch den Tisch. Damals, wir hatten ja nix, erwarb ich einen Akkusauger von Tchibo. Nach gefühlt drei Einsätzen verteufelte ich diesen. fand ihn unerträglich kraftlos und bei einem unserer diversen Umzüge entsorgte ich diesen dann endlich.

Durch den damaligen Job des Mannes in der Agentur die Dyson als Kunde hatten, kamen wir in den Genuß sowohl eines vollwertigen Dyson Saugers(den ich immer noch blöd finde und er jetzt arbeitslos rumsteht) und eben einem kleinen Hand/Akkusaugers mit Rohr, so dass er auch als Zweitsauger für den Boden tauglich ist. (DC 35, den gibt es gar nicht mehr)

Das Gerät hatte deutlich mehr Wumms als alle Akkusauger die ich bisher in der Hand hatte und durch das Rohr und die diese Rollbürstendüse war ich recht schnell überzeugt. Mit dieser Kombi kann man prima Katzenstreu, Streusplit oder Spielplatzsand im Eingangsbereich entfernen, alles was Kinder so an trockenem Dreck verteilen, oder ohne das Aufsatzrohr recht effektiv Polstermöbel oder anderes absaugen. Sprich das Ding kam bei uns häufig zum Einsatz. In letzer Zeit hatte ich den Eindruck, dass die Kraft nachlässt oder das Ding dem Dreck von jetzt vier Kindern doch nicht gewachsen ist. (Kleiner Tipp des netten Vertreters heute, machen sie mal das Sieb sauber).

Aber zurück zu heute. Ich stand da also, machte ein Bild, setzte es online und bespasste nebenbei die Lütte. Aber was ein Guter Vertreter/Verkäufer ist, der läßt einen möglichen Interessenten nicht einfach ziehen, wenn er schon mal am Stand verweilt. Wir kamen also ins Gespräch und ich erzählte von meinem Akkusauger, meiner Empfehlung und meiner momentanen Enttäuschung von dem Gerät, da kraftloser geworden.

Er drückte mir dann mal den neuen V6 in die Hand und meinte ich solle mal probieren. Das Gerät lag genau so gut in der Hand wie mein Veteran, war ein bischen lauter und schien ordentlich Kraft zu haben. (Handtest) Wir redeten ein wenig darüber, wieviel mehr Kraft die neuen Modelle haben, über das Zubehör und die Möglichkeiten. Mir fiel dann ein, dass ich ja den ultimativen Test sofort starten könnte.

Ich pflückte also das Baby aus dem Wagen, nahm die Decken raus und fing an die völlig zugekrümelte Liegefläche auszusaugen. Der Vertreter war total interessiert, reichte mir mehrer verschiedene Düsen an, und ich stand da und saugte mit Baby im Arm meinen Kinderwagen aus. Einige Passanten blieben interessiert stehen und schauten kurz was ich ja anstelllte. Diverse Kollegen von dem Stand kamen dazu und schlugen nochmal andere Düsen vor. Der Ursprungsvertreter war glücklich, denn einen eingesauten Kinderwagen auszusaugen ist in seinen Augen ein Prima Praxistest und gute Werbung.

Ich muss gestehen, ich war positiv überrascht und sehr überzeugt wie gut sich das teils klebrige Krümelzeugs von der leicht angerauhten Innenseite der Kinderwagentasche entfernen lies. Ich musste sogar die „Maxipowerfunktion“ deaktivieren damit es sich nicht immer festsaugte. Toll, Mama spielt mit Technikkrams rum und hat auch noch nen ausgesaugten Wagen.

Abschließend saugte ich noch ein wenig mit dem angebauten Rohr und der Rolldüse rum. Was mich dann wirklich begeisterte war, diese neue Plushrolle. Sieht an der Oberfläche eigentlich aus wie eine altmodische Fusselbürste mit so Veloursbezug. Ich saugte damit also ein paar Schnipsel auf und dann warf mir der nette Vertreter sowas wie Steinchen oder fingernagelgroße Schokodingsis vor den Sauger. Wumms weg waren die, ein großer Spaß. Das will ich haben.

Ich bedankte mich, erfragte nochmal die Preise und die Modelle und ging nicht ohne Tschüss zu sagen schmunzelnd weiter. Ich meine wer geht schon in die Stadt um dann 20 in in einem Einkaufszentrum mit einem Staubsauger zu verbringen 😉

Und ja eigentlich ist ein funktionales Haushaltsgerät nicht unbedingt das, worüber man lesen will oder was als Priorität auf meiner Interessenliste ganz oben steht. „Sibylle, interessiert sich für Staubsauger“. Nö wirklich nicht.

Aber seit ich unseren Haushalt versorgen muß, erst mit Katzen und jetzt mit der Horde von Kindern und nem Hund, lege ich doch immer mehr wert auf funktionierendes Gerät was mir die Aufgaben erleichtert. Und ein funktionierender Staubsauger hat da schon eine gewisse Topstellung. Den großen Dyson mochte ich ja nie und hab ihn aus Gründen der Funktionalität gegen einen ordentlichen Miele Sauger eingetauscht. (den ich aber nicht ständig aus dem Schrank holen mag). Aber bei den Kleinen für zwischendrin oder mal eben ist so ein Dyson echt eine Empfehlung.

Und auf der Suche nach dem Gerät im Netz, hab ich noch gesehen, dass man diese Sauger grad für ne gewisse Zeit testen kann. Zu finden hier.

 

 

 

 

Werbung

Can’t let got

Long time no read.

Wo fängt man an, wenn man sein vernachlässigtes Blog wieder befüllen will? Unzählige Beiträge habe ich in meinem Kopf formuliert, aber nicht geschrieben bekommen. Alltag, vorzugsweise K4 haben mich fest im Griff. Die Aufmerksamkeitsspanne ist irgendwo im negativen Bereich, die Fähigkeit zu formulieren ganz tief vergraben. Und doch, dieses Blog existiert seid zwölf Jahren und so etwas gibt man nicht so einfach auf. Die Lust was zu schreiben, was zu teilen ist noch da. Also kein Grund da, das Schreiben einzustellen, das Blog zu schließen, wie ich das bei so einigen in den letzten Jahren erlebt habe.

Ich stelle fest, dass ich nie darüber geschrieben habe wie der Urlaub nun weiter ging (schön), dass ich die Sachen, die ich neben den Kindern fertigstellen konnte nicht verbloggt habe (kommt eventuell noch), dass zwei Kindergeburtstage (sind die groß geworden) und Weihnachten (stressig dieses Jahr) unbeschrieben vorbei zogen. Und selbst unseren schweren Autounfall (es geht allen gut) konnte ich nicht aufschreiben.

Kommunikation ist ein Teil von mir und das nicht nur begrenzt auf 140 Zeichen. Und da ich so gerne lese was andere genäht, gestrickt, gebacken oder sonstwie hergestellt haben, was sie bewegt, was sie erlebt haben, sollte ich auch wieder zu diesen Inhalten beitragen.Genauso wie ich gerne mal meine eigene Meinung zu Dingen und allem unter das Volk bringe.

Also gelobe ich Besserung und werde mein Plätzchen in diesem Netz versuchen weniger stiefmütterlich zu behandeln.

Der Rest von Hamburg – Winterhude

In so einer großen Stadt wie Hamburg ist es durchaus normal, daß man sein Viertel, seinen Stadtteil kennt, vielleicht noch den angrenzenden oder den wo man dies kauft oder den besucht, aber dann ist oft Schluß. So fragte Herr Buddenbohm letztlich seine Leser ob man nicht über seinen Stadtteil berichten möge.

Zu Hause ist das erste was mir zu Winterhude einfällt. Hier begann meine Zeit in Hamburg (eigentlich Barmbek Süd, aber die damalige Adresse grenzt unmittelbar an Winterhude an, so daß man eigentlich genauso oft dort war), hier wollte ich nach dem Exil wieder hin.

Mein Winterhude spielt sich rund um den Mühlenkamp ab, erst südlich, nun nördlich, aber immer mit dieser charmanten Einkaufsstraße in der Mitte. Der Mühlenkamp und die angrenzenden Straßen weisen immer noch Einzelhändler jenseits der großen Ketten auf. Einen alteingesessenen Schuster, einen italienische Gemüse- und Feinkostläden, einen wunderschöner Blumenladen, eine eigenständige Boutique  und einen liebevoll geführter Buchladen findet man zum Beispiel hier. Klar, es gibt auch Budni, Edeka, Penny, Tchibo und Douglas, aber die füge sich hier eher ein, als den Einzelhandel zu verdrängen (Auch wenn mein Wollladen inzwischen weg gezogen ist, da die Vermieter lieber etwas hipperes in den Geschäftsräumen wollten). Dazwischen Cafes und Kneipen und das ein oder andere Restaurant, darunter die ausgezeichnete Küchenwerkstatt die schon fast an der Grenze zu Uhlenhorst zu finden ist. In den letzten Jahren kommen immer mehr Läden mit Kinderbekleidung, neu und Second Hand sowie Schnickeldi und Accessoires für die Kleinen hinzu.

Kinder sieht man hier viel. Wenn man um den Mühlenkamp herum spazieren geht, fragt man sich immer wo die Vergreisung der Gesellschaft statt findet, hier jedenfalls nicht. Die Kinderwagendichte ist hoch.

Man kann hier aber auch gut mit Kindern wohnen, es gibt diverse Betreuungseinrichtungen (die Frage ob man einen Platz bekommt steht auf einem anderen Blatt), Schulen, Kinderbespaßungsvereine/angebote, Kinderärzte, Bioläden und was man so als urbane Eltern ohne Garten und Großfamilie so braucht.

Es liegen hier zwei Spielplätze die mir sofort in den Sinn kommen, der „Schinkel“ ein in einem umbauten Platz integrierter Spielplatz, der vorallem im Sommer wegen seines Wasserbeckens beliebt ist. Am Goldbekplatz befinden sich zwei Spielplätze einer für die Kleinen, einer für die Großen. Letzterer wurde vor einiger Zeit umgestaltet und ist noch netter geworden und hat im Interesse der Mehrfacheltern nun auch Spielmöglichkeiten für die Kleinstkinder. Beide sind umzäunt, was es unglaublich erleichtert seine mehr oder wenig großen Kinder dort frei laufen zu lassen ohne Angst haben zu müssen, daß sie sich plötzlich auf der Straße unter Autoreifen wieder finden. Angrenzend an den Spielplatz hat es  ein Cafe in einem ehemaligen Toilettenhaus in dem man sich außer montags mit Getränken und Snacks versorgen kann und zu dem immer noch eine Toilette gehört, was durchaus seine Vorzüge hat.

Dreimal die Woche findet am Goldbekufer hinter dem Spielplatz der Wochenmarkt statt. Dort findet man von ökologisch angebauten Lebensmitteln, über handgeklöppelte Nudeln, Waren vieler regionalen Marktbeschickern, leckeren französischen Croissants,  bis hin zu Tupperware und Mützen, Käsegedöns und dem üblichen Krams, zwei recht gute Schlachter, einen Stand mit super leckerem Schafskäse und Antipasti-Leckereien und zwei bis drei Fischhöker. Während Dienstag und Donnerstag das Treiben dort eher beschaulich und gemütlich ist, die Anzahl der Stände geringer, wird am Samstag groß aufgefahren und das große Schaulaufen angesagt. Da kommen sie bei schönen Wetter alle in den feinen Fäden und monströser Sonnenbrille und flanieren gemütlich durch das große Angebot (sprich behindern mich und den Kinderwagen beim zügigen Einkauf ) um dann an dem einen oder anderen Kaffeestand gepflegt zu plaudern, diese oder jene Köstlichkeit im Täschchen. Irgendwann verschwinden sie dann wieder in ihre teuren Altbauwohnungen oder einem der schicken Cafes.

Altbau hat es hier in Winterhude noch ordentlich. Bezahlen kann ihn bald niemand mehr, zumindest so weit es sich nicht um Bestandsmieter handelt. Neben den Altbauten gibt es natürlich auch noch andere, Nachkriegsbauten, Bauten aus der Zeit zwischen den Kriegen, Neubauten und Baustellen Bunker und natürlich die Jarrestadt (dazu später mehr).

Wir hatten Glück, Wir scheinen eine der letzten noch bezahlbaren Wohnungen ergattert zu haben. Altbau ist es auch, aber Rotklinker und so schauen wir raus auf die schicken Altbauten gegenüber mit den großen schön eingerichteten Eigentumswohnungen, die man entweder vor Jahrzehnten erstanden/gemietet oder geerbt haben muß. Ist es ausgleichende Gerechtigkeit, daß Parkplätze rar sind?

Dafür haben wir die Ubahn dicht bei und wenn die Baustellen endlich fertig sind auch wieder zwei Buslinien um die Ecke. Verkehrstechnisch ist Winterhude ganz gut angebunden, es gibt Verbindungen zur U3 und zur U1, mehrere Buslinien und im Sommer kann man mit der Fähre zum Jungfernstieg fahren.

Apropos Wasser, Wasser haben wir auch. Winterhude wird im Westen von der Außenalster und im Süden vom Osterbekkanal begrenzt. Dazwischen liegen so einige Kanäle auf denen im Sommer reger (Paddel-/Ruder-/Tret-)Bootsverkehr herrscht. Flankiert von den Schwänen, die dann im Winter eingesammelt und ins Quartier gebracht werden um dann im Frühjahr wieder rausgesetzt zu werden.

Laut Wikipedia habe ich bisher eigentlich nur Winterhude Süd beschrieben, dabei wohnen wir eher in Winterhude Nord, dem Teil der sich der nördlichen Verlängerung des Mühlenkamps anschließt und bis rund um den Winterhuder Marktplatz reicht.

Der Winterhuder Marktplatz ist in meinen Augen eine Bausünde, nichts paßt so richtig zusammen und er wirkt unruhig, man weiß nicht wo man mit den Augen ankern soll. Aber zu ihm gehört auch eine kleine Einkaufspassage in der man neben Aldi, Roßmann und noch einem ganz netten Buchladen die Bücherhalle findet. Dies ist bei einem so lesehungrigen Kind wie meiner Großen nicht unwichtig. Die rundum den Platz und Richtung U Hudtwalkerstraße gelegenen Einkaufsmöglichkeiten  und Cafes sind durchaus reizvoll, so daß man sich nicht abschrecken lassen sondern ruhig einmal rumschlendern sollte. Auf dem Marktplatz selbst findet wöchentlich dreimal der Wochenmarkt statt, einmal in der Ökoversion.

Die hinter dem Marktplatz liegenden Straßen zwischen Alsterdorfer- und Ohlsdorferstraße sind wiederum geprägt von Altbauten, kleineren Läden und Lokalitäten.

Fährt man vom Winterhuder Markt in südlicher Richtung auf der Barmbeker Straße zurück Richtung Mühlenkamp vorbei am altehrwürden Hockeyclub, mehr oder weniger schöner Bebauung  und biegt fast am Ende in die Jarrestraße bekommt man eine weitere Facette des Stadtteils zu sehen. Läßt man den hässlichen Staples außer acht fällt der Blick rechterhand auf den Kampnagel. Einem ehemaligen Fabrikgelände welches inzwischen eine Kulturfabrik ist, vorrangig für Theater- und Musikveranstaltungen. Und dann ist man schon mittendrin in der Jarrestadt die sich von hier bis zur Saarlandstraße zieht. Ein am Reißbrett geplantes Wohnungsbauprojekt aus den Zwanziger Jahren, gebaut aus dem typischen Hamburger Rotklinker mit einer ganz eigenen liebenswerten Ausstrahlung. Es lohnt sich durchaus dort mal in Ruhe rumzustromern und das alte Viertel zu erkunden. Wären die Wohnungen nicht so klein, ich würd sofort dahin ziehen.

Was gibt es noch,die City Nord, ein riesiger künstlicher Bürokomplex, der aus Gebäuden besteht, die einem Architekturwettbewerb entsprungen sind. Nichts scheint so richtig zusammen zu passen und der den Gebäuden anhaftende Charme der späten Sechziger, frühen Siebziger Jahre gibt dem ganzen etwas von einer Geisterstadt in einem futuristischem Thriller.

Natürlich gehört auch der Stadtpark in seinen nördlichen Ausläufern zu Winterhude. Zum Stadtpark muß man nicht viel sagen, Naherholungsgebiet, Freilichtbühne, Hundewiese, Grillplatz, Fußballfeld, Naturbad, Spielplatz, Schwulentreff, Joggerstrecke, Plantarium, Rosengarten, für jeden etwas. Das mit dem Schwulentreff erwähne ich nur, weil ich mich lange fragte wieso auf vielen meiner Wege so oft eingepackte Kondome rumlagen, bis ich mal aufgeklärt wurde.

Man sagt Winterhude gerne ein schnöseliges Publikum nach, Sehen und Gesehen werden, zu schick, zu clean, keine Szene, kein Flair. Mag sein, gibt es hier sicherlicher, aber es gibt auch anderes. Alteingesessene, Neuzugezogene, alle mögliche Nationalitäten, Nachbarn die sich helfen, den Schnack mit seinem Höker um die Ecke, lachende Kinder ohne Markenklamotten die sich auf dem Spielplatz einsauen. Döner in der Jarrestraße, Portugiesische Natas in der Alsterdorfer Straße, gediegenes Frühstück im Drei Tageszeiten, Woolrich-Jacken-Ansammlung vorm TH2 an winterlichen Sonnentagen, Muttis in Funktionsjacken mit Tupperboxen auf den Spielplatzbänken. Alles ist möglich und ich wohne gerne hier. Mag daran liegen, daß ich zwei meiner Kinder in diesem Umfeld ausgetragen und geboren habe. Vielleicht auch daran, daß ich Landei mich hier relativ sicher fühle und das Umfeld für die Aufzucht der Brut angenehm finde. Was auch immer es ist, hier wohne ich, hier bin ich zu Haus.

Diese Tage

an denen man in dem Gefühl festhängt eigentlich schon gescheitert zu sein und nichts von dem erreicht zu haben was man sich im Leben vorgenommen und geplant hat. Weil es eben das Leben ist und macht was es will.

Diese Ohnmacht es nicht wirklich in der Hand zu haben, da alles von äußeren Faktoren abhängt oder man Grundlegendes verpasst hat. Diese gleichzeitige Unzufriedenheit damit und das sich nicht damit abfinden wollen und können.

Blöd solche Tage, saublöd.

krank

Eigentlich wollte ich ja über den Firmen-Workshop geschrieben haben, über mein nächstes und das laufende Qiltprojekt. Wollte jammern, daß mir wohl ein Knäuel für die Beendigung der Strickjacke fehlt und einen emotionalen Beitrag zum Ende einer weitern Lieblingsserie schreiben.

Aber was Sonntag mit Halsschmerzen begann weitete sich Montag zu einem handfesten Virusinfekt mit Ohr aus und ich liege platt rum. Wechsele zwischen Sofa und Bett, verbrauche Tsaschentüchermassen, trinke Heißgetränke, inhaliere und lasse die Kinder mehr fernsehen und wii spielen als ich verantworten kann.

Langsam kehrt die geistige Kraft zurück, noch gebremst vom matten Körper, aber ich bin (hoffentlich) auf dem Weg.

Ich geh mal zu Stoffregen (Stoffi) – Nun nicht mehr

Es ist normal, daß in dem Maße in dem man älter wird sich die Dinge um einen herum ändern. Man verläßt das Elternhaus, geht zur Uni oder in die Ausbildung, zieht in andere Städte. Einmal, zweimal manchmal noch öfter. Man lernt jemanden kennen, man trennt sich, man bleibt zusammen und oft gründet man am Ende seine eigene Familie.

Man will erwachsen sein, neues entdecken, der Enge des Elternhaus entkommen und alles anders machen. Nur eines darf sich nicht verändern, das Elternhaus und sein Umfeld. Wenn man nach Hause kommt, dem Zuhause dem man glücklich entflohen ist, dann hat das aber zu sein wie immer. Noch einmal kurz unterschlüpfen in dem alten Nest, bloß keine Veränderung. Die Veränderung findet woanders statt, dorthin wo man nach dem Besuch gerne und manchmal überstürzt hin zurück geht.

Warum ich das Alles erzähle? Weil mit dem heutigen Tag ein weiteres Relikt meiner Kindheit nicht mehr existiert. Eigentlich schon seit Ende März, aber erst heute erfuhr ich davon. Im zarten Alter von fünf zog meine Familie mit mir aus der Kleinstadt aufs Land. In ein Dorf in dem die Baugrundstücke erschwinglich waren und meine Eltern den Traum vom Eigenheim verwirklichen konnte. In diesem Dorf gab es damals noch zwei Supermärkte. Einer war ein Edeka (mit einer großartigaen Spielwarenabteilung), das andere war Stoffregen.

Stoffregen hieß so, nach dem Inhaber, Rudolf Stoffregen. Es hing eigentlich ein Schild A&O über dem Eingang, aber alle nannten den Laden nur Stoffregen. Er befand sich in einem recht alten Haus. Der Eingang zwei große schwere Holztüren mit Fenster, der Boden alte etwas schiefe Dielen. Die zugehörigen Schaufenster befanden sich ein Stück die Straße runter um die Ecke. Natürlich boten diese keinen Einblick in den Laden aber Ausblick auf das Warenangebot. Dieses war als ich in den Siebzigern dorthin zog sehr weit gefächert. Man konnte dort quasi fast alles bekommen. Erstaunlich für die relativ kleine Ladenfläche.

Stoffregen war der Laden, der wesentlich näher an unserem Heim lag, darum war er der Laden in man einkaufte. (Später war er auch der Einzige, der Edeka schloß irgendwann.)Natürlich nicht alles, aber einiges, auch damals gab es schon Aldi und günstigere Supermärkte für den größeren Einkauf, trotzdem war Stoffregen ein fester Bestandteil.

Meine erste Erinnerung bestand darin, daß meine Mutter mich bat dorthin zu gehen, alleine, damals ein große Herausforderung für mich. Auf dem Weg dorthin kam ich in eine Gruppe Halbstarke, vielleicht 15 oder etwas drüber oder drunter, die sich einen riesen Spaß machten die Zugezogene zu ärgern/bedrohen. Völlig verängstigt rannte ich nach Hause ohne die Einkäufe. Die Angst nochmal dorthin zu gehen verflog und ich besuchte den Laden regelmäßig. Anfänglich um von dem Taschengeld dort Süßigkeit stückweise zu Kaufen, Negertaler, Schnuller, Hubba Bubba und ganz beliebt Wunderkugeln. Diese riesigen Kugeln die aus mehreren chemisch schmeckenden Schichten bestanden und in deren Kern ein Kaugummi war. Für meine Babypuppe kaufte ich dort eine Nabelbinde, für mich dann Mickey Maus Hefte. Samstags holte ich dort Brötchen für die Familie. Alle holten dort Samstags Brötchen. Stoffi wurde von einer Bäckerei beliefert, die ganz tolle Backwaren hatte. Da die so gut waren, gab es natürlich wenn man spät kam nicht mehr alles. So bestellte man am Besten seine Brötchen vor. Diese wurden einem dann an der kombinierten Aufschnitt-, Backwaren-, Käsetheke überreicht.

Sehr beeindruckend war das Erlebnis als ich für eine Mutprobe, ja als die Neue, von den sogenannten Freundinnen aufgefordert wurde einer Frau die neben dem Laden wohnte, „Blöde Kuh“ zuzurufen. Ich tat so und wurde dafür später im Laden (!) gescholten. Die scheltende war die damalige Mitarbeiterin Frau Sander, die später den Laden übernahm. Bis heute hat sich ihr gegenüber ein gewisser Respekt erhalten. Nach Der Schule, die damals noch im Dorf war und zu der wir alleine hin- und zurück gingen führte der Weg oft zu Stoffi. Bei einem dieser Rückwege, ich mußte dringend auf die Toilette, stand ich bei der kleinen Spielwarenabteilung (ein Teil eines Regales) und konnte nicht mehr aufhalten und machte mir leicht verzweifelt in die Hose um dann beschämt schnell zu bezahlen und nach Hause zu eilen. Einer der letzten Sommer in dem meine Eltern noch zusammen waren, an dem ich mit meiner Mutter und meinem Bruder oft bei der einer Nachbarin zum Frühstück saß, mit Brötchen von Stoffi. Damals waren Kümmelstangen recht neu und sehr angesagt. Dann die Einkäufe nach der Trennung. Wenn ich einkaufte um was für meinen Vater meinen Bruder und mich zu kochen, zu backen oder einzuwecken. Immer auf Anschreiben. Dieses schmale hohe Buch. Später die auf Anschreiben gekauften Zigaretten, Süßigkeiten, Säfte, die vom Familienoberhaupt so garantiert nicht genehmigt waren. Die mitleidigen oder anerkennenden Blicke wenn ich mal wieder was einkaufte um Nahrung zu bereiten. Dieses offene Mitleid als meine Mutter ausgezogen war, mein Stolz, mein unbändiger Stolz der kein Mitleid wollte. Die nicht gezeigte Mißbilligung als ich, älter, mit bunten Haaren, zerfetzen Hosen oder sonstwie zurecht gemacht einkaufen kam. Stoffi, später auch Sander genannt, war dabei, war da, war nicht weg zu denken. Die Besuche daheim wurden weniger, sind selten geworden. Aber der Gedanke an das Heimatdorf beinhaltet immer den Laden. Das Letzte mal als ich dort war, ich meine mit der Tochter an der Hand/auf dem Arm war das Sortiment sehr geschrumpft. Nicht mehr so aufregend wie früher. Keine Aussteuerware mehr, kein Babybedarf, wesentlich weniger Drogerieartikel. Die Spielwaren fast nicht mehr vorhanden. Angepaßt an das Konsumverhalten der Dorfbewohner, die nun hauptsächlich in dem Supermarkt der nächsten Stadt einkaufen und dort den Hauptbedarf decken. Bei meinen letzten Reisen in die alte Heimat war wegen Wochenende niemals ein Besuch bei Stoffi dabei. Schade.

Heute rief mich meine Mutter (aus Berlin!) an um mir zu sagen, daß es morgen eine Reportage über den Laden im NDR Fernsehen geben wird und daß dieser schließen wird. Während ich die Vorankündigung auf der NDR Seite suchte, machte ich Pläne wie ich schnell nochmal in den Laden gehen könnte um dann festzustellen, daß dieser schon geschlossen hat. Wie unglaublich schade, wie traurig, ich wäre so gerne nochmal dorthin gegangen, mit beiden Kindern.

Frau Sander, ihr Mann und zwei Mitarbeiterinnen(Bild geklaut vom NDR)

Wie auch der NDR schreibt, der Laden war nicht einfach eine Einkaufsmöglichkeit, er war ein sozialer Treffpunkt an dem ausgetauscht und teilgenommen wurde. Vielleicht ist es Stoffregen zu verdanken, daß ich auch heute noch eine Vorliebe für kleine Inhaber geführte Läden habe und gerne den einen oder anderen Schnack beim Einkaufen mitnehme. Ich weiß es nicht, aber ich weiß, daß das Wissen um die Schließung mich traurig macht und ich morgen die Reportage sehen werde, vielleicht mit eins bis fünf Tränen im Auge.

Frohe Weihnachten

Allen Lesern und Nichtlesern, Freunden und Bekannten, allen halt die hier vorbei kommen wünschen wir ein schönes Weihnachtsfest und ruhige Feiertage.

Fortsetzung folgt

Jede Geschichte hat ihr Ende.  Bei manchen schreit das Publikum nach Fortsetzung, bei anderen ist man froh wenn sie vorbei sind. Manche Geschichten werden fortgesetzt auch wenn es besser ausgeblieben wäre.

Dann gibt es noch die Geschichten die aus sich heraus, eine Fortsetzung mich sich bringen. Das letzte Kapitel war nur scheinbar ein solches und der Inhalt, die Protagonisten haben den Endpunkt nie gesetzt.

Also wird das Tintenfaß geöffnet, die Feder gespitzt und der zaghafte Versuch gewagt, das zwingend erforderliche neue Kapitel zu Papier zu bringen. Doch nach der zwischenzeitlichen Unterbrechung der Handlung fällt das Schreiben schwer. Während die Worte anfänglich wie im Fieber aus der Feder fließen und Seite um Seite füllen, treten immer häufiger Pausen auf. Die Handlung stockt, der Anschluß an die alte Geschichte fällt schwerer, neue Ereignisse unterbreche den Fluß. Dumm nur, wenn man die Feder zu lange liegen läßt, irgendwann trocknet die Tinte so ein, daß kein Wort mehr aus ihr herauszubringen ist und die Fortsetzung noch vor dem geplanten Ende in sich stirbt.

Das Versprechen des Buches

Ich liebe Bücher, ich habe immer schon gerne und viel Bücher gekauft. Seit es die Kinder in meinem Leben gibt kaufe ich prozentual eher mehr Kinderbücher als Literatur für mich. Zu meiner typischen Lesezeit, abends im Bett, bin ich meist zu müde und daher verschlinge ich auch nicht mehr so viel Lesestoff.

Für die Liebe zum Buch haben meine Eltern erfolgreich den Grundstein gelegt. Beide haben gerne und auch regelmäßig gelesen. Bücher waren immer da, Vorlesen selbstverständlich. Meine Mutter hat früher erst als Buchhändlerin gearbeitet und später in einem Verlag. Sie hat immer Wert darauf gelegt, daß wir schöne und pädagogisch wertvolle Bücher bekommen. Für alles Andere hatte ich Freunde und später die Bücherei. Ich erinner mich schon recht jung,  unter dem skeptischen Blick der Tante an der Ausleihe (Berufsbezeichnung via twitter) stapelweise Lesestoff heimgeschleppt zu haben. Zehn bis Fünfzehn Bücher waren keine Seltenheit und ich habe sie in den zwei Wochen Ausleihfrist meist geschafft.

Später dann als ich alt genug war alleine in die Stadt zu fahren und genügend Taschengeld hatte war ich regelmäßiger Kunde des Buchladens meines Vertrauens. (So regelmäßig, dass mich meine liebste Buchhändlerin neulich nach bestimmt 5 Jahren Abwesenheit immer noch erkannte.) Die Bücherei war zwar toll, aber ich stellte irgendwann fest, dass ich viel lieber das eigene Buch lese.

Neue Bücher riechen so gut, nicht wie die, die man ausleihen kann. Die haben immer so einen muffigen Geruch, dünsten die Vorleser, deren Wohnungen, deren Gedanken und Gewohnheiten aus. Sie sehen auch nicht schön aus, die Seiten öffnen sich von selbst, das Papier ist vergilbt, das Buch fleckig oder knitterig. Dazu sind Leihbücher auch oft in so eine komische Folien geklebt die sich partiell ablöst und knistern.

Nein ein Buch muß ganz neu sein, die Seiten fast noch zusammenkleben, der Buchrücken glatt, ungeknickt und dazu der Geruch, dieser ganz spezielle Geruch den ein neues Buch verströmt.

So ein neues Buch ist ein Versprechen, das Versprechen einen mitzunehmen in eine andere Welt, einer Geschichte, auf neues Wissen, zu fremden Emotionen, unbekannte Bilder zu zeigen, spannende Entdeckungen zu machen und das ganz alleine für mich. Ich bin wohl ein Büchersnob. Natürlich leihe ich mir auch heute noch Bücher und bei manchen ist es gut, dass ich sie nicht selbst erworben habe. Ebenso habe ich eine Faszination für ganz alte Bücher und frage mich wer diese wohl in den Händen gehalten haben mag und was die Personen empfunden/gemacht haben und wie toll es ist wenn sich ein Buch so lange erhalten läßt. Das Praktikum meines Leistungskurses in der Herzog August Bibiliothek damals war unglaublich aufregend und spannend.

Aber ich schweife ab, eigentlich wollte ich nur ein Bild posten, daß ich heute beim Einkaufen gemacht habe.

Buecherkorb

Diesen Bücherkorb sah ich heute im Parkhaus des örtlichen Großsupermarktes. An dessen Ausgang befindet sich ein Ramschmarkt. Ich gehe also durch das graue Parkhaus und sehe aus dem Augenwinkel die Bücher die da in dem Korb liegen und für 50 Cent angeboten werden. Da schoß mir durch den Kopf wie wenig diese Bücher ihr Versprechen auf Unterhaltung, Information etc. einlösen konnten. Niemand wollte sie. Gut, die dort ausgelegten Exemplare klangen auch nicht besonders vielversprechend, aber auch in den Innenstädten sieht man immer wieder Tische bei Buchläden oder in Kaufhäusern auf denen Exemplare reduziert angeboten werden, da sie regulär nicht verkauft wurden.

Bei diesem Gedanken blieb es aber nicht, ich sah vor mir wie irgendein Autor, wahrscheinlich unter Mühen, eventuell ein Übersetzer, ebenfalls unter Mühen an diesen Texten gearbeitet haben. Sah den Prozeß der folgt, das Lektorat, Layout, Setzen, Drucken, Binden, Verpacken, Ausliefern. Darauf wartend, daß dieses Buch für jemanden ein Versprechen darstellt.

Diese Bücher sind daran gescheitert und irgendwie war ich dann ein bischen traurig.

Tirili Tirila ich bin noch da

Okay das klingt ein bischen albern, aber mir wollte kein ordentlicher Titel einfallen. Eigentlich ist mir auch nichts eingefallen was ich bloggen könnte um dabei einen halbwegs intelligenten Eindruck zu hinterlassen. Da ich aber meine Leserschaft nicht komplett vergrällen will indem ich wieder wochenlang in Totenstarre verfalle gibt es das eine oder andere Sätzchen in ungeordneter Reihenfolge.

Arbeitstechnisch hat sich nicht wirklich etwas getan. Kurzzeitig habe ich einem älteren Herren bei der Recherche nach Literatur geholfen, da er im stolzen Alter von 85 Jahren nochmal einen juristischen Aufsatz verfassen möchte,. Ob er dies nun auch tatsächlich tut ist fraglich, warten wir mal ab ober sich noch einmal meldet und um Nachschlag bittet.

Die weiteren Angebote die sie so annonciert wurden waren eher nicht mein Format, sprich sie wollten die eierlegende Wollmilchsau, die ich nunmal nicht bin. Eine Bewerbung ist jetzt noch offen.

Dann hatte ich überlegt, daß eine Weiterbildung eine gute Alternative wäre um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu steigern. Ich habe inzwischen auch etwas gefunden, aber das Arbeitsamt, welches dieses Angebot finanzieren könnte, schafft es seid zehn Tagen nicht mich deswegen zu kontaktieren. Ich warte und warte und bitte nun bald alle zwei Tage um Rückruf, mal sehen ob sie sich vor Ende des Kurses noch melden.

Die Gesamtsituation hat mich so frustriert, daß ich beschloß die Suche nach einem adäquaten Arbeitsplatz außerhalb der eigenen Wände aufzugeben. Doch dann flatterte mich vorgestern abend eine Anzeige rein, die eine Stelle beschreibt die mir sehr sehr gefallen und entgegen kommen würde. Auf Druck von Außen aber auch aus eigenem Willen werde ich mich dort Bewerben. Die Vorarbeiten für eine möglichst guten Auftritt sind angestoßen.

Die ersten Herbstferien mit dem eigenen Kind liegen auch schon wieder hinter uns und waren ok. Die Lütte hat sich ohne Probleme wieder an den Schulalltag gewöhnt und es macht ihr immer noch Spaß.

Ansonsten versuche ich meine Hände beschäftigt zu halten, da mir sonst wirklich die Decke auf den Kopf fällt. Abgesehen davon, daß ich dem Söhnchen immer noch seinen Quilt fertig nähen muß, habe ich schon ein weiteres Projekt auf dem Zettel. Ich möchte gerne einen Adventskalender nähen, die Anleitung habe ich, der Stoff ist bestellt und ich bin bereit. Gestern dann bin ich im Buchladen über eine deutsche Ausgabe eines Quiltbuches von Kaffee Fassett gestolpert, was mich unglaublich fasziniert hat. Gleich auf dem Titel ist ein Modell, welches ich unbedingt nähen möchte, auch wenn ich die dort verwendete Technik noch nie ausprobiert habe.

Auch meine Strickarbeiten wurden aus der Tiefe hervorgezerrt und zwei im Januar begonnene Projekte nähern sich endlich der Vollendung. Dazu habe ich, man kann ja nie genug auf den Nadeln haben, ein weiteres angefangen. Bilder gibt es aber heute nicht.

Es ist nicht leicht die gute Laune und Motivation aufrecht zu erhalten, es ist extrem frustrierend gut ausgebildet zu sein und doch niemanden davon überzeugen zu können, daß es es Wert ist mich einzustellen. Wie schon im Studium erfährt man als Jurist gerne die absolute Demontage des Selbstwertes, aufgrund der Noten, der Ablehnung oder was auch immer. Das ist auch ein Grund warum mir das Bloggen momentan schwer fällt, ich kann ja nich wieder und wieder die nicht so rosige Grundstimmung formulieren, es ändert ja nichts.

Und wenn ich mich nicht mit den Kindern, der Familie, dem Haushalt und der Arbeitssuche beschäftige, wenn grad mal keine kreative Arbeit mich ablenkt, bleiben immer noch manche zwischenmenschliche Beziehungen die mir genug Gund geben sie zu durch- überdenken und bei denen ich nicht genau weiß was wie wer wann wieso und ob.  Ein Teil bleibt dann auf der Strecke, weil es eben doch nicht immer Sinn macht etwas wieder zu beleben, manche wachsen und manche erhalten einfach ihren Status Quo.

Punkt.